In unserem Anbaulexikon gibt es alles Wissenswerte rund um den Anbau von Pflanzen in deinen eigenen vier Wänden. Du findest Informationen zu den verschiedenen Anbaumethoden, zur Nahrung, dem optimalen Klima und möglichen Mangelerscheinungen der Pflanzen.
Anbau in Erde
Der Erdanbau ist die klassische Anbaumethode, in der die Pflanze die Erde als Wachstumsmedium verwenden. Dadurch entzieht die Pflanze der Erde jene Nährstoffe, welche sie für das Wachstum benötigt. Die Erde muss von Zeit zu Zeit gegossen werden. Zusätzlich muss irgendwann Dünger verwendet werden um die Erde wieder mit Nährstoffen anzureichern.
Wasserkultur-System
Bei der Wasserkultur befinden sich die Wurzeln der Pflanzen durchgehend im Wasser. Durch eine Luftpumpe mit einem sogenannten «Airstone» wird Sauerstoff an die Wurzeln abgegeben. Von Zeit zu Zeit müssen Nährstoffe und Wasser aufgefüllt und ersetzt werden sowie der ph-Wert angepasst werden. Die Reinigung nach jedem Wachstumszyklus ist wichtig um alle Bakterien des letzten Zyklus abzutöten.
Ebbe- und Flut-System
Beim Ebbe- und Flut-System wird in gewissen Zeitabständen Wasser aus einem Reservoir in die Wachstumsablage gepumpt. Überflüssiges Wasser fällt über ein Überflussablass wieder ins Reservoir zurück. Sobald der Pumpenzyklus fertig ist, fliesst das gesamte Wasser wieder durch den Pumpenschlauch zurück ins Wasserreservoir.
Nährstoff-Film-System
Dieses System ist vergleichbar mit dem Ebbe und Flut-System. Auch hier wird in gewissen Zeitabständen Wasser aus einem Reservoir in die Wachstumsablage gepumpt. Weil die Wachstumsablage etwas schief liegt, fliesst das Wasser auf der tiefer gelegenen Seite wieder zurück ins Wasserreservoir.
Tropf-System
Bei diesem System tropft kontinuierlich Wasser ins Wachstumsmedium jeder Pflanze. Überflüssiges Wasser, dass weder vom Wachstumsmedium noch der Pflanze aufgenommen werden kann, fliesst über ein Abfluss ins Wasserreservoir zurück.
Aeroponic-System
Bei diesem System hängen die Wurzeln frei in der Luft. Die Wurzeln werden von Zeit zu Zeit mit der Nährstofflösung (Wasser und Nährstoffe) besprüht. So bekommen die Wurzeln genügend Sauerstoff und können Nährstoffe und Wasser über die Wurzeln aufnehmen. Dieses System ist am sparsamsten, was den Wasser- und Nährstoffverbrauch angeht, jedoch in der Umsetzung am komplexesten.
Aquaponic-System
Dieses System widerspiegelt einen geschlossenen Wasserkreislauf. In einem Wasserbecken leben Fische. Ihre Ausscheidungen fliessen mit dem Wasser in den Wachstumsbereich der Pflanzen. Die Fischausscheidungen dienen hier als natürliches Düngemittel. Die Pflanzen verwerten die Nährstoffe und reinigen das Wasser, bevor dieses wider ins Fischbecken zurückfliesst. Die Fische müssen dabei mit zusätzlichem Futter gefüttert werden. Von Zeit zu Zeit werden Fische und Pflanzen verwertet.
Wie trinken Pflanzen?
Je nach Pflanzenart wird Wasser unterschiedlich aufgenommen. Während es von Wasserpflanzen rundum, wird es bei Landpflanzen meist über die Wurzelhaare aufgenommen. Es wird danach durch die Sprossachse über Leiterbündel hinauf in die Blätter, Blüten und Früchte befördert. Dabei dient das Wasser als Transport- und Lösungsmittel für Nährstoffe.
Kohlenstoff & Sauerstoff (CO2 & O2)
Wie wir Menschen müssen auch Pflanzen atmen. Dafür haben an Land wachsende Pflanzen an der Unterseite ihrer Blätter kleine spaltförmige Öffnungen, über die sie Gase wie auch Feuchtigkeit aufnehmen. In den Blättern befindet sich der grüne Farbstoff Chlorophyll. Dieser ist neben der Farbe, die er den Pflanzen verleiht dafür zuständig, dass sie mit Hilfe der Lichtspektren von Sonnenlicht im Stande sind, Kohlendioxid, Wasser und Salze in Traubenzucker zu verwandeln.
Was essen Pflanzen? Das Nährstoff-ABC
Jedes Lebewesen auf diesem Planeten benötigt Nahrung zum überleben. Pflanzen benötigen überwiegend Grundelemente und wandeln diese über die Photosynthese zu komplexen Molekülen um. Dabei benötigt jede Pflanzenart unterschiedliche Mengen dieser Grundelemente.
Stickstoff (N)
Für das Wachstum und die Bildung der Blattmasse und des satten Blattgrüns benötigen Pflanzen Stickstoff (N). Dabei können Pflanzen in aufgrund ihres Stickstoffbedarfs in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer eingeteilt werden. Starkzehrer sind beispielsweise Paprika, Kohl, Lauch, Kartoffeln und Tomaten. Spinat, Zwiebeln und Salat widerspiegeln Mittelzehrer und Bohnen, Erbsen und Erdbeeren sind typische Schwachzerer, benötigen also am wenigsten Stickstoff.
Phosphor (P)
Phosphor (P) wird von Pflanzen für das Wachstum der Keimwurzeln und Samen sowie die Bildung von Blattgrün, Blüten und Früchten verwendet.
Kalium (K)
Kalium (K) hilft Pflanzen bei der Regulierung ihres Wasserhaushaltes, der Festigung des Zellgewebes, der Aroma- oder Geschmacksentwicklung und der Erhöhung der Frosthärte. Zusätzlich wird durch Kalium die Wurzel- und Knollenbildung sowie die Haltbarkeit vergrössert.
Kalzium (Ca)
Durch Kalzium (Ca) kann der pH-Wert des Bodens angehoben werden und erhöht dessen Durchlüftung. Es steuert die Spaltöffnungen der Blätter (darüber entnehmen und entlassen Pflanzen Luftfeuchtigkeit und Gase). Zusätzlich festigt Kalzium die Zellwände und regt Zellteilung an. Im Boden regt Kalzium die Entstehung von Mikroorganismen an.
Magnesium (Mg)
Das wichtigste Element für die Bildung von Blattgrün (Chlorophyll) ist Magnesium (Mg). Es hilft jedoch auch bei der Regulierung des Wasserhaushaltes der Pflanze und wird für die Bildung von Eiweiss benötigt.
Schwefel (S)
Schwefel konnte im Anbau von Pflanzen lange Zeit vernachlässigt werden, da genügend Schwefeldioxid-Emissionen aus Industrie und Verkehr zur Verfügung standen. Aufgrund der verminderten Abgasemissionen werden die Böden heute vermehrt mit Schwefel angereichert. Dieser beeinflusst die Wirkung von Stickstoff auf die Pflanze, indem Schwefel aufgenommenes Nitrat verringert und dadurch Stickstoff besser verwertet werden kann. Zusätzlich widerspiegelt Schwefel ein wichtiger Baustein für Aminosäuren und wachstumsfördernder Enzyme, welche für den Chlorophyllhaushalt und die Eiweissbildung zuständig sind. Die Pflanze benötigt Schwefel ebenfalls für die Bildung von Vitaminen.
Spurenelemente/Spurennährstoffe
Beispiele für Spurenelemente bzw. Spurennährstoffe sind Eisen, Kupfer, Bor, Zink und Mangan. Die Pflanze benötigt von diesen Elementen nur ganz geringe Mengen. Diese kommen in einem gesunden Boden in der Regel in genügenden Mengen vor. Von anderen Nährstoffen wie Aluminium, Eisen, Kupfer oder Zink weiss man, dass sie förderlich für das Pflanzenwachstum sind, jedoch kann die Bedeutung dieser Stoffe für Pflanzen wissenschaftlich noch nicht abschliessend erklärt werden.
pH-Wert
Der pH-Wert zeigt auf einer Skala von 0–14 an, ob das Wasser sauer oder basisch/alkalisch ist. Für Pflanzen ist der pH-Wert ausschlaggebend für die Nahrungsaufnahme. Ist er zu hoch oder zu niedrig werden gewisse Nährstoffelemente wie Eisen, Mangan oder Aluminium besser im Wasser aufgelöst und führen zu einem Nährstoffüberfluss. Für die meisten Pflanzen befindet sich der optimale Wert zwischen 5.2–6.2
Veränderung des pH-Werts
Der pH-Wert im Wasserreservoir kann aufgrund von Ausscheidungsprodukten der Wurzeln, je nach Gattung, Kondition und Entwicklungsstadium der Pflanze, als auch von der Zusammensetzung der Nährstofflösung grössere Schwankungen aufweisen. Während der Wachstumsphase können besonders schnell wachsende Pflanzen den pH-Wert erhöhen, während er in der Blütenphase eher gesenkt wird.
Spurenelemente
Auch Spurenelemente haben Auswirkungen auf den pH-Wert. In Regionen mit hartem Wasser – mit einem hohen Bikarbonat-Gehalt – steigt der pH-Wert nach der Ausbalancierung tendenziell. In Regionen mit weichem Wasser – osmotisches Wasser – geschieht genau das Gegenteil. Weiches Wasser hat im Gegensatz zu hartem Wasser weniger pH-Pufferkapazität.
Anpassung des pH-Werts
Es gibt auf dem Markt verschiedene Produkte um den pH-Wert der Nährstofflösung anzupassen. In der Regel muss man diesen senken, da normales Trinkwasser meist einen pH-Wert zwischen 6–8 aufweist.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst das Wachstum und die Gesundheit der Planzen. Auch die Erträge können mit der richtigen Luftfeuchtigkeit gesteigert werden. Während für Menschen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40–60 Prozent optimal ist, befindet sich der optimale Wert für Pflanzen zwischen 60–70 Prozent. Bis auf Sukkulenten und Pflanzen aus trockenen Regionen bevorzugen die meisten Pflanzen eine Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent. Zier- und Nutzpflanzen aus den tropischen Regionen wachsen zwischen 80–85 Prozent am besten.
Pflanzen erhöhen Luftfeuchtigkeit
Die Photosynthese löst in den Pflanzen einen Gasaustausch aus, bei dem sich die Poren öffnen. Dabei gibt die Pflanze aus dem Wachstumsmedium und den Wurzeln entnommene Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Ist die Umgebungsluft jedoch zu trocken, führt dies zu einer Verdunstung an den Blattoberflächen und die Pflanze kann das Wasser aus den Wurzeln nicht mehr richtig fördern und bis in die Blattspitzen verteilen. Ist das Wachstumsmedium ebenfalls zu trocken, versiegt der Nachschub völlig. Trocknet die Pflanze nun aus, ist sie anfälliger für Pilzbefall und andere Krankheiten. Trockene Blattspitzen und auffallende Verfärbungen sind Anzeichen für zu trockene Umgebungsluft.
Bessere Ergebnisse
Zierpflanzen verlieren bei trockener Luft an Spannkraft im Blattgewebe und ihre Leuchtkraft, während sich zu trockene Luft bei Nutzpflanzen in einer verminderten Qualität der Ernte widerspiegelt. Ist die Luftfeuchtigkeit ausreichend, verliert die Pflanze weniger Wasser durch Verdunstung. Sobald Licht auf die Pflanze fällt, wird der photosynthetische Prozess in Gang gesetzt und die Luftfeuchtigkeit in der Umgebungsluft der Pflanze steigt.
Wie Wind deine Pflanze stärkt
Pflanzen werden durch Wind, in verschiedene Richtungen hin und her geweht. Durch diese Bewegung wird das Wachstum des Stammes angeregt, da sich die Pflanze vor einem Bruch schützen will. Erfährt eine Pflanze keinen Wind, kann sie durch das Gewicht der Blätter, Äste und Früchte brechen. Zusätzlich sorgt der Wind für eine Zirkulation der Umgebungsluft. Wenn du deine Pflanze indoor anbaust, solltest du einen Ventilator verwenden, um Wind zu simulieren und damit deiner Pflanze zu einem starken Stamm verhelfen.
Umgebungstemperatur
Jede Pflanzengattung hat ihre eigenen Temperaturbedürfnisse. Salate und andere Nutzpflanzen bevorzugen während dem Tag zwischen 20–26° Celsius und in der Nacht kühlere Umgebungstemperaturen zwischen 16–18° C. Exotische Pflanzen benötigen dementsprechend wärmere Temperaturen.
Wassertemperatur bei hydroponischen Systemen
Die Wassertemperatur in hyroponischen Systemen sollte in der Regel zwischen 16–22° Celsius sein. Ist die Wassertemperatur für die Pflanze zu hoch oder tief, fangen sie an zu verwelken oder zu vergilben, da die Wasser- und Nährstoffaufnahme gestört wird.
Pflanzen benötigen natürliches Sonnenlicht
Dass Pflanzen natürliches Sonnenlicht benötigen, ist ein Irrglaube. Pflanzen benötigen Lichtspektren. Diese können heute dank neuer Technologien auch mit LED-Leuchten dargestellt werden. So können LED-Leuchten mit spezifischen Lichtspektren gebaut werden, die die jeweilige Bedürfnisse der Pflanzengattung befriedigen.
Mit Lichtspektren die Wachstumsphase steuern
Unter natürlichen Lichtverhältnissen löst die Lichtdauer und die enthaltenen Lichtspektren die verschiedenen Wachstumsphasen einer Pflanzen ein. Im Frühling besteht das Sonnenlicht mehrheitlich aus blauen und kalten Lichtspektren, während es im Herbst mehr rote und warme Töne beinhaltet. Dadurch erkennen Pflanzen, wann die Zeit gekommen ist, um beispielsweise in die Blüten- oder Fruchtphase zu treten. In künstlichen Lichtverhältnissen muss dementsprechend das von den LEDs ausgegebene Lichtspektrum sowie die Lichtdauer angepasst werden, um eine Pflanze in eine andere Wachstumsphase zu befördern.
Bor-Mangel
Symptome:
Abnormale oder dicke Triebspitzen. Rauer Stamm. Neue Blätter weisen eine Gelbfärbung auf. Neue Triebe sehen verbrannt aus. Blätter und Wurzeln sehen abnormal aus. Pflanzenwachstum verlangsamt sich.
Ursache:
Wenn die Pflanze nicht über genügend Kalium oder Stickstoff verfügt, oder der pH-Wert der Nährstofflösung nicht stimmt, kann die Pflanze kein Bor aufnehmen.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Kalium und/oder Stickstoff hinzufügen.
Kalzium-Mangel
Symptome:
Blätter sind gelb oder braun gesprenkelt/gepunktet. Neue Blätter sind kleiner und kringeln sich. Blüten zerfallen. Wurzeln sehen verkümmert aus.
Ursache:
Meist wird ein Kalzium-Mangel von Magnesium-, Eisen- und anderen Mängel begleitet. Dies tritt meist bei einem falschen pH-Wert der Nährstofflösung auf, wodurch die Wurzeln die Mineralien und Spurenelemente nicht richtig aufnehmen kann.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Allenfalls Präparate mit Mineralien und Spurenelementen hinzufügen.
Mangan-Mangel
Symptome:
Blätter vergilben zwischen den Adern. Gesprenkelte braune Flecken auf den Blättern. Blätter zerfallen, sterben ab. Langsames und verkümmertes Pflanzenwachstum.
Ursache:
Meist wird ein Mangan-Mangel durch einen zu hohen pH-Wert der Nährstofflösung hervorgerufen. Alternativ kann auch ein Eisenüberschuss dafür verantwortlich sein.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Pflanze gründlich mit Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen.
Molybdän-Mangel
Symptome:
Blätter färben sich gelb und haben orange, rote oder rosafarbene Ränder.
Ursache:
Meist wird ein Mangan-Mangel durch einen zu niedrigen pH-Wert der Nährstofflösung hervorgerufen, so dass die Wurzeln kein Molybdän aufnehmen können.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Pflanze gründlich mit Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen.
Phosphor-Mangel
Symptome:
Pflanze wird stark dunkelgrün. Pflanzenwachstum und Entwicklung von Seitentrieben verlangsamt sich. Dunkle lila/schwarze Flecken auf den Blättern. Blätter verformen sich. Dunkle lila/schwarze Flecken erreichen Blattstiele. Blätter verwinden, verknittern und sterben ab.
Ursache:
Meist wird ein Mangan-Mangel durch einen zu hohen pH-Wert der Nährstofflösung hervorgerufen, so dass die Wurzeln kein Phosphor aufnehmen können.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Pflanze gründlich mit Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen. Phosphormenge erhöhen.
Kalium-Mangel
Symptome:
Ältere Blätter werden gelb und bekommen verbrannte Ränder.
Ursache:
Meist wird ein Kalium-Mangel durch einen falschen pH-Wert der Nährstofflösung hervorgerufen oder wenn die Nährstofflösung zu viel Kalzium oder Stickstoff beinhaltet.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Pflanze gründlich mit Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen. Allenfalls Kalzium und/oder Stickstoffgehalt der Nährstofflösung verringern.
Kupfer-Mangel
Symptome:
Ältere Blätter werden gelb und die Ränder verbrennen.
Ursache:
Meist wird ein Kalium-Mangel durch einen falschen pH-Wert der Nährstofflösung hervorgerufen oder wenn die Nährstofflösung zu viel Kalzium oder Stickstoff beinhaltet.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Pflanze gründlich mit Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen. Allenfalls Kalzium und/oder Stickstoffgehalt der Nährstofflösung verringern.
Schwefel-Mangel
Symptome:
Blätter verfärben sich gelb. Die Verfärbungen beginnen am Blattstiel und wandern zu den Blattspitzen.
Ursache:
Die Symptome bei einem Schwefel-Mangel gleichen dem des Stickstoff-Mangels. Beim Schwefel-Mangel beginnen die Blätter jedoch mit der gelben Verfärbung bei den Blattstielen, während beim Stickstoff-Mangel die Verfärbungen von den Blattspitzen weg beginnen.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Pflanze gründlich mit Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen.
Zink-Mangel
Symptome:
Vergilbung beginnt bei jungen Blättern zwischen den Blattadern. Die Blattspitzen verfärben sich braun und sterben ab. Es gibt wenig Platz zwischen den Internodien (Stamm zwischen Blattpaaren), die neuen Blätter wachsen ineinander und verknäulen.
Ursache:
Meist liegt die Ursache bei einem falschen pH-Wert der Nährstofflösung, so dass die Pflanze kein Zink mehr aufnehmen kann.
Gegenmassnahme:
pH-Wert der Nährstofflösung kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Pflanze gründlich mit Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen.
Verbrennungen durch Überdüngung
Symptome:
Blattränder sehen verbrannt aus. Gelb/bräunliche Farbe
Ursache:
Wenn der Pflanze zu viel Dünger/Nährstoffe verabreicht werden, fangen die Blätter sinnbildlich an zu verbrennen. Wenn aber nur die Blattspitzen gelb/bräunlich werden, besteht kein Grund zur Sorge.
Gegenmassnahme:
Die Pflanze mit reinem Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 spülen. Verwende während den darauffolgenden Tagen nur noch ganz geringe Mengen an Dünger/Nährstoffen, bis sich die Pflanze etwas erholt hat.
Verbrennungen durch Überhitzung
Symptome:
Blätter werden gelb und haben braune Flecken oder weisen Verbrennungen auf. Die Blattränder vertrocknen und sterben ab.
Ursache:
Wenn du deine Beleuchtung zu nahe an den Pflanzen hast, können diese durch die Wärme, die die Leuchtmittel abgeben verbrennen. Es kann aber auch sein, dass es an sich zu heiss für die Pflanze in deiner Anbaukammer ist.
Gegenmassnahme:
Abstand der Beleuchtung zur Pflanze vergrössern. Falls zu heisse Temperaturen in deiner Anbaukammer herrschen, installiere eine Lüftung oder ein Kühlaggregat.
Versalzung des Wachstumsmedium/Substrat
Symptome:
Blätter vergilben (verlieren Farbe und werden gelb). Die Pflanze hat dünne Stengel/Äste. Blätter fallen ab.
Ursache:
Bei der Düngung mit Mineraldünger musst du aufpassen, dass dein Wachstumsmedium oder dein Substrat nicht versalzt. Wenn dieser Fall eintritt, könne Pflanzen kein Wasser und keine Nährstoffe über ihr Wurzelwerk aufnehmen.
Gegenmassnahme:
Die Pflanze mit reinem Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 gründlich spülen.
Stickstoffüberschuss
Symptome:
Blätter werden sehr dunkelgrün (viel dunkler als normal), ringeln sich an den Rändern nach unten ein (sogenannte Adlerkrallen) oder verwelken (verblassen, werden faltig).
Ursache:
In der Nährstofflösung herrscht ein Stickstoff-Überschuss (N). Zu hohe Temperaturen und ein falscher pH-Wert können die Lage noch verschlimmern. Der Stickstoff-Überfluss führt zu einer Unterversorgung der Pflanze mit lebenswichtigen Nährstoffen und Mineralien.
Gegenmassnahme:
Die Pflanze mit reinem Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5–6,5 gründlich spülen. Die Stickstoffzufuhr reduzieren.
Überwässerung
Symptome:
Blätter hängen, locken/kräuseln, vergilben
Ursache:
Wenn der Pflanze zu viel Wasser beigegeben wurde und die Wurzeln dadurch keinen Sauerstoff mehr aufnehmen können. Dies führt ebenfalls zu einem Nährstoffmangel.
Gegenmassnahme:
Wachstumsmedium trocken und bei nächstem Anbauzyklus weniger Wasser verwenden.
Unterwässerung
Symptome:
Blätter schlaff und leblos.
Ursache:
Unterwässerung der Pflanze, zu wenig Feuchtigkeit im Wurzelbereich.
Gegenmassnahme:
Wassermenge in Reservoir erhöhen.
Phythium/Wurzelfäule
Symptome:
Braune Wurzeln, Wurzelwerk riecht verrottet, Pflanze verliert oder nimmt kaum Wasser auf, der unterste Teil des Stamms wird braun.
Ursache:
Entsteht in der Regel durch eine Überwässerung der Pflanze oder Bakterien im Giesswasser. Das Wurzelwachstum kann sich jedoch erholen.
Gegenmassnahme:
Wasser- und Aussentemperatur in Wachstumskammer und Wasserreservoir verringern, Abstand der Pflanzen zur Beleuchtung vergrössern.
Umfallkrankheit
Symptome:
Keimlinge knicken oder fallen um
Ursache:
Meist ist für das Einknicken der Keimlinge eine Pilzinfektion verantwortlich. Diese wird meist durch ein zu nasses Substrat/Wachstumsmedium oder zu hohe Luftfeuchtigkeit hervorgerufen. Es kann aber auch sein, dass die Keimlinge zu wenig Licht erhalten. Deshalb versuchen sie möglichst hoch zu wachsen bis sie einknicken.
Gegenmassnahme:
Für eine gute Belüftung der Keimlinge sorgen, weniger bewässern, Anbauutensilien reinigen.
Mehltau
Symptome:
Weisser, pudriger, mehliger Belag auf oder unter den Blättern. Später werden Blätter gelb und vertrocknen.
Ursache:
Mehltau ist eine Schimmelerkrankung die als echter oder falscher Mehltau auftreten kann. Diese Erkrankung kann durch eine zu hohe als auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit entstehen. Auch eine starke Temperaturschwankung zwischen Tag und Nacht kann die Verbreitung begünstigen.
Gegenmassnahme:
Für eine ausreichende Belüftung der Anbaukammer sorgen. Blätter mit einer Mischung aus 2/3 Wasser und 1/3 Milch besprühen. Sonst gibt es auch Behandlungen mit UV-Licht.